Der Equestrian-Trend 2025: Warum Marken (wieder) Pferde lieben

Wenn Mode das Echte wiederentdeckt

Pferde sind zurück – und das mit Stil. Ob auf Laufstegen in Mailand, in Kampagnen großer Luxuslabels oder in Streetstyle-Kollektionen: Der „Equestrian Chic“ prägt den Herbst/Winter 2025 wie kaum ein anderer Trend.
Für uns als Team, das täglich mit Pferden arbeitet, ist das keine Überraschung. Denn was Designer und Marken derzeit neu interpretieren, ist im Grunde ein Rückbesinnen auf Werte, die im Pferdesport immer lebendig geblieben sind: Echtheit, Klassik, Handwerk und Tradition.

Fotos: Gucci / Chateau Marmont / A.Society

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Equestrian Chic 2025: Vom Laufsteg zur Rennbahn – Warum Luxusmarken das Echte wiederentdecken.

In dieser Folge tauchen wir tief in den „Equestrian Chic“ ein, der den Herbst/Winter 2025 als dominanten Modetrend prägt. Erfahren Sie, warum Marken von Gucci bis Burberry das Pferd als neues Mode-Statement entdeckt haben und wieso Stars wie Kendall Jenner das Motto „From Stable to Street“ verkörpern.

Dieser neue Boom im Modegeschäft ist kein Zufall, sondern Ausdruck eines kulturellen Wandels. Trainer Michael Figge beleuchtet, wie Mode und Rennsport dieselben Werte teilen: Echtheit, Handwerk, Präzision und Stil mit Substanz.

Neue Kollektionen: Von Burberry bis Gucci

Das Pferd ist das neue Mode-Statement – und 2025 zeigen selbst Marken ohne Reitsport-Vergangenheit, wie stark die Faszination für diesen Stil sein kann:

Heritage trifft moderne Reitmode – Gucci FW25 in Mailand, begleitet von Live-Orchester.

  • Gucci präsentierte in Mailand eine Kollektion mit auffälligen Reiterjacken, Dressur-inspirierten Hosen und feinen Lederdetails. Kampagnengesicht ist Kendall Jenner, die das Motto „From Stable to Street“ verkörpert.

  • Burberry setzt auf den britischen Countryside-Look: barn jackets, Riding Boots und edle Taschen wie die neue „Rocking Horse Bag“ prägen die Kampagne „A Grand Escape“.

  • Sporty & Rich interpretiert mit der „Equestrian Drop“ Retro-Referenzen und Reit-Accessoires neu – ganz im Stil der jungen, urbanen „Horse Girl“-Ästhetik.

  • Ralph Lauren kombiniert 2025 erstmals klassische Reitblazer mit modernem Athleisure – Tweed trifft auf Tech-Fabric, Tradition auf Komfort.

  • Selbst Marken wie Alo Yoga oder die Marvel Cowboy Collection greifen das Thema auf: Reitmode wird zum Ausdruck von Freiheit und einem klassischen, ruhigen Lebensgefühl.

Countryside trifft Couture – Burberry in der Tate Britain mit Riding Boots und klassischem Tweed.

Influencer & Celebrities: Das „Horse Girl“ ist zurück

Stars und Influencer treiben den Trend sichtbar voran. Kendall Jenner trägt Gucci, Zendaya verkörpert die „Sporty & Rich Equestrian Drop“, Edie Campbell posiert für Burberry – und Millionen Follower sehen: Pferde und Reitmode sind wieder en vogue.

Auf Instagram und TikTok entstehen unzählige Looks, die Reitsport und Lifestyle verbinden – Breeches mit Sneakern, Tweedjacken mit Jeans, Reithelme als Stilzitat.
Was früher streng oder elitär wirkte, steht heute für Natürlichkeit, Beständigkeit und zeitlose Eleganz.

Fotos: Sam Rock / Burberry

Warum Marken Pferde (wieder) lieben

Der neue Equestrian-Boom ist kein Zufall. Er trifft genau den Zeitgeist:

  • Sehnsucht nach Echtheit: Nach Jahren des Überflusses wächst der Wunsch nach Dingen, die Substanz haben.

  • Heritage & Handwerk: Marken wie Hermès oder Ralph Lauren greifen auf ihre Wurzeln zurück – Qualität und Geschichte zählen wieder.

  • Nachhaltigkeit & Dauerhaftigkeit: Statt kurzlebiger Trends setzt man auf wertige Materialien und klare Linien.

  • „Old Money“-Ästhetik: Reitmode steht für Stil, Diskretion und eine gewisse Ruhe, die heute als Luxus gilt.

Diese Rückbesinnung auf klassische Werte erklärt, warum das Pferd gerade jetzt zum Symbol einer neuen, bewussteren Zeit geworden ist.

Unser eigener Bezug: Das Echte im Mittelpunkt

In meinem Artikel „Eine Ode an das Echte“ habe ich bereits beschrieben, warum Authentizität heute wichtiger ist denn je. Der aktuelle Equestrian-Trend zeigt: Mode entdeckt gerade genau das wieder, was wir hier im Rennstall leben – echte Leidenschaft, Präzision, Naturverbundenheit und eine tiefe Wertschätzung für das Ursprüngliche.

Eine Ode an das Echte – warum der Galopprennsport gerade heute Bedeutung hat

Eine Ode an das Echte

In meinem Artikel „Eine Ode an das Echte“ habe ich bereits beschrieben, warum Authentizität heute wichtiger ist denn je. Der aktuelle Equestrian-Trend zeigt: Mode entdeckt gerade genau das wieder, was wir hier im Rennstall leben – echte Leidenschaft, Präzision, Naturverbundenheit und eine tiefe Wertschätzung für das Ursprüngliche.

Für uns steht das Pferd nie für Inszenierung, sondern für Charakter. Seine Ausstrahlung, Ruhe und Eleganz inspirieren – nicht nur in der Mode, sondern in allem, was wirklich Bestand hat.

Persönlicher Hintergrund: Vom Modekaufmann zum Trainer

Vielleicht ist dieses Thema für mich auch deshalb so spannend: Bevor ich Rennpferde-Trainer wurde, war ich Modekaufmann. Meine Karriere begann ich als Industrie- und Modekaufmann und war später Verkaufsleiter bei Lelièvre Paris, einem traditionsreichen Pariser Stoffhaus.

Erst danach führte mich meine Leidenschaft für Pferde ganz auf die Bahn: als staatlich geprüfter Pferdewirtschaftsmeister und seit 2006 als Trainer im Galopprennsport.
Davor war ich selbst erfolgreicher Amateurrennreiter, Deutscher Meister und Vize-Weltmeister – mit Auslandserfahrung bei den englischen Top-Trainern Robert Armstrong und William Haggas in Newmarket.

📸 2016 im Führring von Royal Ascot mit Jockey Antoine Hamelin vor dem Start unserer Stute Olala – dem ersten Münchner Pferd auf dieser traditionsreichen Bahn. Im klassischen Morning Suit, wie es in der Royal Enclosure seit Generationen Brauch ist – ein Stück gelebte Rennsport-Geschichte.

Dass ich heute in der Modewelt dieselben Werte wiederfinde, die ich im Rennsport lebe – Tradition, Authentizität und Präzision – macht diesen Trend für mich persönlich besonders faszinierend.

Unser Editorial-Shooting 2024: Wenn Mode und Rennsport sich treffen

Diese Verbindung von Stil und Echtheit wollten wir 2024 selbst sichtbar machen – gemeinsam mit dem renommierten Modefotografen Thomas Straub haben wir ein umfangreiches Editorial-Shooting in unserem Rennstall und auf der Rennbahn umgesetzt.

Mit dabei waren unsere Besitzer Familie Holsboer, die mit Leidenschaft, Geschmack und Liebe zu Pferden den Geist unseres Sports verkörpern.
Entstanden sind eindrucksvolle Aufnahmen, die zeigen, dass Equestrian-Ästhetik nicht erfunden werden muss – sie entsteht dort, wo echte Pferde, echte Menschen und echte Emotionen aufeinandertreffen.

📸 Fotos: Editorial-Shooting 2024 mit Familie Holsboer, Fotograf Thomas Straub

Fashion und Rennsport – eine Verbindung mit Geschichte und Zukunft

Mode und Pferderennen haben seit jeher mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick vermutet. Auf den großen Bahnen dieser Welt ist Fashion längst ein fester Bestandteil der Inszenierung – und nicht nur auf den Tribünen.

Auch bei unseren jährlichen Gastspielen beim legendären White Turf St. Moritz auf dem gefrorenen See ist das spürbar: Zwischen Schlittenrennen, Champagner und Schnee funkelt so manches Fashion-Piece, das mühelos den Bogen von Sport zu Stil spannt.

Mittendrin auf der großen Bühne – Fotoreportage von Rennstall Figge in St. Moritz

Mittendrin auf der großen Bühne – Fotoreportage von Rennstall Figge in St. Moritz

Mit dem Rennstall Figge ist man nicht nur Zuschauer, sondern Teil des Geschehens. 📸 Top-Fotograf Thomas Straub, bekannt für seine Arbeiten für STERN, ZEIT Magazin, FOCUS, Brand Eins, Lufthansa und National Geographic, war mit uns vor Ort.

Auch international setzen Rennbahnen zunehmend auf Mode-Inszenierungen, um neue Zielgruppen anzusprechen und die Atmosphäre eines Renntags zeitgemäß zu gestalten.

Beispiele reichen vom Trachten-Runway in München 2011 bis zu den aufsehenerregenden Fashion-Shows rund um den Saudi Cup 2024, den Harper’s Bazaar Arabia als eines der stilvollsten Society-Events des Jahres feierte (Artikel lesen).

Diese Beispiele zeigen, wie kraftvoll das Zusammenspiel von Pferdesport und Mode sein kann, wenn es mit Geschmack, Kreativität und Sinn für Tradition umgesetzt wird.

Vielleicht ist es an der Zeit, dass auch die deutschen Galopprennbahnen diesen Weg etwas mutiger gehen – Mode nicht nur als Beiwerk zu sehen, sondern als kulturelles Highlight für eine junge, stilbewusste Zielgruppe.

Denn wo sonst treffen Bewegung, Eleganz und Authentizität so unmittelbar aufeinander wie auf einer Rennbahn?

Fazit: Das Echte kommt zurück

Der Equestrian-Trend 2025 ist mehr als eine Modewelle. Er ist Ausdruck eines kulturellen Wandels – einer Rückkehr zu Beständigkeit, Handwerk und Stil mit Substanz. Marken, Models und Designer greifen heute das auf, was der Pferdesport seit Generationen verkörpert: Tradition, Eleganz und die Kunst, echt zu bleiben.

Vielleicht ist das Schönste an diesem Trend: Er erinnert uns daran, dass das Klassische nie vergeht – es wird nur neu entdeckt.

👉 Mehr erfahren:
Wer den echten Equestrian-Lifestyle erleben möchte, findet auf unserer Seite „Wie werde ich Rennpferd-Besitzer?“ spannende Einblicke in den Alltag, die Philosophie und die Leidenschaft hinter unserem Sport.

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Ein großes Wochenende für unser Team – Sales & Racing Festival in Baden-Baden